Institutionen und Projekte in der Schweiz

Bereits zahlreiche Institutionen in der Schweiz betreiben Provenienzforschung, viele davon auf Projektbasis und mit Unterstützung durch externe Partner.

Ziel dieser Zusammenstellung ist es, verschiedene digitale Recherche-Tools, die Provenienzforschende im Alltag nutzen, zentral zusammenzutragen. Die Liste wurde vom Vorstand des Schweizerischen Arbeitskreises Provenienzforschung erstellt.
Ziel dieser Zusammenstellung ist es, verschiedene digitale Recherche-Tools, die Provenienzforschende im Alltag nutzen, zentral zusammenzutragen. Die Liste wurde von einer Arbeitsgruppe «Koloniale Sammlungen» des Schweizerischen Arbeitskreises Provenienzforschung erstellt.
Ziel dieser Zusammenstellung ist es, einen Überblick über Archivbestände in der Schweiz zu geben, die für Provenienzforschende relevant sein könnten. Die Liste wurde von Mitgliedern des Schweizerischen Arbeitskreises Provenienzforschung erstellt.
Provenienzforschung entspricht einem erheblichen öffentlichen Interesse und ist ein wichtiges Anliegen des Bundes. Auf dieser Grundlage hat das Bundesamt für Kultur (BAK) für Inhaber:innen von Datenbeständen oder Informationen zur Herkunft von Kulturgütern sowie für Provenienzforscher:innen, die für ihre Provenienzrecherchen private Archive kontaktieren, eine Empfehlung herausgegeben.
In der Reihe Normen und Standards des VMS ist 2021 das Heft "Provenienzforschung im Museum I" in deutsch, französisch und italienisch erschienen
In der Reihe Normen und Standards des VMS ist 2022 das Heft "Provenienzforschung im Museum II" zu Sammlungen aus kolonialen Kontexten in deutsch, französisch und italienisch erschienen.
L’Institut d’histoire de l’art et de muséologie de l’Université de Neuchâtel a le plaisir de vous annoncer le lancement d’une nouvelle formation continue : le Certificate of Advanced Studies (CAS) en Recherche de provenance. Cœur de l’actualité, la recherche de provenance est l’une des principales disciplines du travail muséal. Elle désigne les investigations dont l’objectif est de retracer l’historique d’un bien, quelle que soit sa nature, depuis sa création ou sa découverte. Plus particulièrement, elle vise à établir les changements de propriété et à s’assurer que l’objet n’a pas été pris sous la contrainte à son propriétaire légitime. Le Certificate of Advanced Studies (CAS) « Recherche de provenance » a ainsi pour ambition de former les professionnel-e-s de musées et de la culture à répondre aux nouveaux défis lancés à leurs domaines d’activités. Dirigée par la Dre Claire Brizon, la Dre Carolin Lange et le Dr Thomas Schmutz, la formation est composée de deux modules traitant de deux thématiques fondamentales de la discipline : les collections liées aux contextes coloniaux et les problématiques liées aux biens spoliés durant l’époque nationale-socialiste. Le programme des cours est en ligne.
Acht Schweizer Museen haben sich 2021 in einem Verbund zusammengeschlossen, um gemeinsam die Provenienzen ihrer Sammlungen aus dem Königtum Benin in Nigeria zu untersuchen. Ziel der Benin Initiative Schweiz (BIS) ist, Transparenz und Synergien für die Forschung und den Dialog mit Nigeria, dem Herkunftsland der Werke, zu schaffen. Die erste Phase des Forschungsprojekt, das vom Bundesamt für Kultur (BAK) gefördert wurde, hatte die vernetzte und kooperative Provenienzforschung zum Ziel. Am 2. Februar 2023 wurde der Schlussbericht übergeben sowie eine gemeinsame Erklärung über die Zukunft der Benin Objekte in Schweizer Museen formuliert.

Das Bundesamt für Kultur (BAK) finanziert eine zweite Phase der Benin Initiative Schweiz. Die kollaborative Provenienzforschung und Zusammenarbeit mit Nigeria zu den Benin-Sammlungen in acht Schweizer Museen wird damit fortgesetzt und breiter gefasst. Phase II bedeutet konkret den Ausblick auf gemeinsame Ausstellungsprojekte und beschreitet neue Wege der internationalen Museumskooperation. Das neue Projekt begann am 1. Juni 2023.

Beteiligte Museen sind: Bernisches Historisches Museum, Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen, Musée d'ethnographie de la Ville de Genève, Musée d'ethnographie de la Ville de Neuchâtel, Museum der Kulturen Basel, Museum Rietberg der Stadt Zürich, Museum Schloss Burgdorf und Völkerkundemuseum der Universität Zürich.
HKB KM Bern CAS Provenienz
Seit 2017 bietet die Hochschule der Künste in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bern die Aus- und Weiterbildung «Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär» an. Dieses bislang einzigartige Programm integriert materialtechnologische, kunst- und kulturhistorische wie rechtliche Fragestellungen zum Umgang mit Kulturgütern. In interdisziplinären Teams werden grundlegendes Wissen und zeitgemässe Methoden der Objektidentifikation und Provenienzrecherche erarbeitet. Spezialisierte Dozierende und internationale Experten garantieren die wissenschaftliche Fundierung und Praxisorientierung. Zielgruppe: Studierende und Berufsleute der Konservierung-Restaurierung und Kunstgeschichte, Beschäftigte in Museen, Museumsverbänden, Archiven und im Kunsthandel sowie freiberufliche Provenienzforscher*innen. Anmeldung ab sofort bis 15. September 2023 für die erneute Durchführung ab Dezember 2023.
Aktuell befindet sich im Kunsthaus Zürich ein neues Projekt mit Unterstützung des Bundesamt für Kultur in der Umsetzung: Das Projekt «Die Zugänge der Sammlung Gemälde und Skulpturen 1946–1960» (2023–2024) untersucht die Handwechsel während der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 für die Erwerbungen der Nachkriegsjahre zwischen 1946 und 1960 der Sammlung Gemälde und Skulpturen des Kunsthaus Zürich systematisch. In einem ersten Schritt wurden bereits die vorhandenen Provenienzangaben der betreffenden 248 Werke geprüft. In einem zweiten Schritt werden nun rund 75 Werke am Original untersucht und dokumentiert sowie die Provenienzen dieser Werke überprüft, ergänzt und erforscht.
Das Kunstmuseum Basel hat 2019 mit Unterstützung der Ernst-Göhner-Stiftung begonnen, eine Abteilung Provenienzforschung aufzubauen. Diese soll die Beschäftigung mit der Herkunft der Objekte und deren Vermittlung langfristig am Haus verankern. Aktuell erhalten zudem erneut zwei Forschungsprojekte die finanzielle Unterstützung des Bundesamtes für Kultur (BAK): Das eine befasst sich mit der Herkunft der druckgrafischen Werke, die 1943-1945 in die Sammlung des Kupferstichkabinetts eingegangen sind. Das andere ist im Archiv des Kunstmuseums Basel angesiedelt und hat die Tiefenerschliessung der Direktionskorrespondenz von Otto Fischer aus den Jahren 1927-1938 zum Ziel.
Mit Annahme des Legats Cornelius Gurlitt ist die Sammlungs- und Provenienzforschung ein wichtiger Auftrag des Kunstmuseums Bern. Seit 2017 besteht die Abteilung Provenienzforschung. Sie widmet sich der Erforschung der Museumssammlungen und des Legats Gurlitt. Auf der Grundlage der Washington Principles werden Ansätze der Provenienzforschung weiterentwickelt und durch Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen und Experten vertieft.
2020 wurden die beiden vom BAK geförderten Forschungsprojekte abgeschlossen. Das eine beschäftigte sich mit den während der NS-Zeit in St. Gallen eingelagerten Sammlungen (Archivprojekt). Das andere untersuchte die 40 Werke umfassende Schenkung von Emma Lina Hendel. Sie war eine Grossnichte des St. Galler Unternehmers Eduard Sturzenegger, zu dessen Sammlung ein weiteres, vom kantonalen Lotteriefonds unterstütztes Projekt Anfang 2021 abgeschlossen wurde. 2021–2022 folgen Forschungen zu Werken aus der Ernst-Schürpf Stiftung sowie der Schenkung Krüppel-Stärk im Kunstmuseum St. Gallen.
Depuis 2016, le Musée cantonal d’archéologie et d’histoire (MCAH) à Lausanne a engagé un travail d’inventaire et d’étude historique de la collection d’ethnographie qu’il conserve (env. 4’800 pièces). La collection a été acquise, pour l’essentiel suite à des dons, entre 1820 et 1980 en Afrique, en Amérique du Nord et du sud, en Asie et en Océanie et donnée au musée par des Suisse·sse·s. Pour les années 2023 et 2024 le MCAH reçoit le soutien de l’OFC (Office fédéral de la culture) pour son projet «Collection d’ethnographie du Musée cantonal d’archéologie et d’histoire et origine coloniale ?» Ce soutien offre ainsi l’opportunité au musée d’engager un travail de recherche de provenance plus soutenu.
Le Musée d’art et d’histoire est un musée encyclopédique dont la vaste collection réunit cinq grands domaines: Beaux-Arts (peinture et de sculpture), Arts graphiques, Archéologie, Arts appliqués et Horlogerie. Le domaine des beaux-arts bénéficie pour la troisième fois du soutien de l’Office fédéral de la culture pour examiner la provenance d'un important groupe d'œuvres. Si les deux précédents projets étaient consacrés aux dons et legs enrichissant les collections de peinture pendant la seconde moitié du XXème siècle, ce troisième projet a pour vocation d’étudier les acquisitions (achats, dons, legs, dépôts) faites entre 1933 et 1937. Comme pour les deux précédentes recherches, un rapport et le détail de tous les résultats seront publiés à la fin du projet à partir du mois d’août 2024.
Forschung war schon immer Bestandteil der Arbeit des MKB. Durch ein Legat konnte mit dem «Fellowship MKB» zudem ein Rahmen geschaffen werden, in dem sich Wissenschaftler*innen intensiv mit Sammlungsgeschichte, -praktiken, Deutungen und Umdeutungen von Sammlungsbeständen auseinandersetzen und Provenienzforschung betreiben. In dem vom Bundesamt für Kultur (BAK) geförderten Projekt «Geteiltes Kulturerbe» setzt das MKB nicht nur die Provenienzforschung zur Sammlung Lucas Staehelin & Theo Meier fort, sondern entwickelt in einer Kollaboration mit der Herkunftsgemeinschaft ein Konzept, wie die Sammlung auch vor Ort zugänglich gemacht werden kann. Im Verbundprojekt «Going Home», ebenfalls vom BAK unterstützt, erforscht das Naturhistorische Museum Basel zusammen mit dem MKB die Bestände der menschlichen Überreste mit dem Ziel, die Daten den Herkunftsgemeinschaften zur Verfügung stellen zu können. Das Projekt «Who is Who in den Sammlungen des MKB», ist abgeschlossen und öffentlich zugänglich. Der erste Teil des Projekts «Benin Initiative Schweiz (BIS I)», an dem das MKB mit sieben weiteren Institutionen gearbeitet hat, endete mit der feierlichen Übergabe des Berichts an eine prominent besetzte nigerianische Delegation am 2. Februar 2023. In einem zweiten Teil (BIS II) wird die Provenienzforschung fortgeführt; die Ergebnisse sollen 2004 in verschiedenen Ausstellungen gezeigt werden.
Museum Rietberg
Die Provenienzforschung am Museum Rietberg erarbeitet derzeit zusammen mit den SammlungskuratorInnen für 2021/22 eine Ausstellung mit dem Titel «Wege der Kunst», welche die Beziehungen zwischen Sammlerinnen, Händlern, Archäologen, Ethnologen und Künstlerinnen und ihren Objekten reflektiert. Ein weiteres Projekt, in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Zürich, widmet sich dem Ethnologen Hans Himmelheber und seinen Reisen in der Côte d’Ivoire in den 1930er bis 1970er Jahren.
Nach Abschluss des ersten Projekts (2019/20) zur Erforschung ungeklärter Provenienzen in der Kunstsammlung konzentriert sich das zweite (2021/22) auf weitere vier klar definierte Konvolute. Dabei handelt es sich um die Sammlungen zweier museumsnaher Vereine und einer Stiftung sowie die Neuzugänge von Werken zwischen 1946 und 1960, die sich in städtischem Besitz befinden. Die zu untersuchenden Werke werden auf ihre Herkunft bis mindestens in die Jahre des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland (1933–1945) hin geprüft.
Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft / Institut suisse pour l’étude de l’art nimmt in seinem Forschungsprojekt «Akteure und Akteurinnen des Kunsthandels in der Schweiz» (2022-2026) eine zeitlich breit angelegte Untersuchung zum schweizerischen Kunsthandel vor. Dem Projekttitel entsprechend stehen spezifisch die Akteure – Individuen, Institutionen, Plattformen – des Kunsthandels im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf dem Handel mit bildender Kunst, und dies von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Frühe Zentren des Kunsthandels in der Schweiz waren die Städte Basel, Bern und Genf, denen im Laufe des 19. Jahrhunderts Zürich sowie später Lausanne und Luzern folgten.
Vitrocentre Romont SNF
Im Zentrum des SNF-Projektes «Leuchtkraft des Orients. Materialität, Provenienz und Rezeption islamischer Glasmalerei im Westen» (SNF 2020–2024) stehen islamische Glasmalereien (qamarīya) des 17.–19. Jahrhunderts in westlichen Museumssammlungen und an Weltausstellungen, ihre Popularität bei Kunsthändlern und Sammlern während der Kolonialzeit sowie ihre Rezeption in der westlichen Kunst und Architektur im 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei ihrer oftmals unbekannten und teilweise problematischen Provenienz, der Verfügbarkeit und Kommerzialisierung islamischer Architekturfragmente im 19. Jahrhundert und möglicher Strategien im Umgang mit Kunstwerken aus kolonialem Kontext.

Abgeschlossene Projekte

Bernisches Historisches Museum
Die Ethnografische Sammlung am Bernischen Historischen Museum verfügt über ein Archiv, welches über die Jahre ohne archivische Vorgaben gebildet wurde. Es war bisher nicht erschlossen und beinhaltet überwiegend Unterlagen zur Bestandsbildung der Ethnografischen Sammlung, wie z.B. Korrespondenz zu Ankäufen und Tauschgeschäften mit anderen Museen oder Sammlern. Ebenso befinden sich darin für den Objektkontext wichtige, teils historische Quellen (Inventare, Feldaufzeichnungen, Dossiers und Tagebücher von Donatoren wie z.B. Henri Moser). Die systematische Erschliessung dieser Dokumente konnte dank eines Unterstützungsbeitrags des Bundesamtes für Kultur (BAK) erfolgen. Zwischen Mai 2019 und August 2020 wurden ca. 16 Laufmeter Dokumente nach ISAD(G)-Standard erschlossen und ein Findmittel erstellt, welches über die Homepage des Bernischen Historischen Museums online zugänglich ist. Durch diese Vorarbeit sind die Voraussetzungen für einen verbesserten Informationszugang und künftige Provenienzforschung in der Ethnografischen Sammlung geschaffen. Die Archivalien sind auf Anfrage zugänglich.
Das Bernische Historische Museum engagierte sich in zwei vom Bundesamt für Kultur (BAK) geförderten Provenienzforschungsprojekten: einerseits im Verbundprojekt «Benin Initiative Schweiz» (BIS - Phase I) und andererseits mit dem Projekt «Spuren kolonialer Provenienz». Beide Projekte sind abgeschlossen und die Schlussberichte online veröffentlicht.  Das Projekt «Spuren kolonialer Provenienz» erforschte ethnografische Sammlungsprovenienzen am Bernischen Historischen Museum anhand des umfangreichen Archivbestandes Rudolf Zellers, des ersten festangestellten Konservators für die ethnografischen Sammlungen Berns. Zellers systematischer Aufbau der ethnografischen Sammlungen am Bernischen Historischen Museum fällt in eine Hochphase kolonialer Expansion Europas und die Erforschung seines umfangreichen Archivbestandes suchte nach Hinweisen zu Provenienzen von Sammlungsobjekten, deren Besitzwechsel möglicherweise im Zusammenhang mit Unrechtskontexten geschah.
Von Januar 2019 bis Ende September 2020 ermöglichte ein vom Bundesamt für Kultur (BAK) gefördertes Projekt die systematische Aufarbeitung der Provenienzen von 73 Werken, die ab 1933 in die Sammlung des Bündner Kunstmuseums gelangt sind. Daneben wurde bei verschiedenen Depositen geklärt, ob Bedarf für eine vertiefte Provenienzforschung besteht. Die Ergebnisse wurden nach Abschluss der Forschungen über den Sammlungskatalog online publiziert. Auf Mandatsbasis arbeiten die profilierten und ausgewiesenen ProvenienzforscherInnen von Lange & Schmutz Provenienzrecherchen GmbH für das Bündner Kunstmuseum.
Dank der weiteren Unterstützung des Bundesamtes für Kultur (BAK) konnte das Bündner Kunstmuseum während den Jahren 2021 und 2022 die Erforschung der Provenienz von 183 zusätzlichen Werken, die in der Zeit von 1933–1945 in seine Sammlung (Kauf, Schenkung oder Depositum) und in die Sammlung Werner Coninx gelangt sind, fortsetzen. Ziel dieses zweiten Forschungsprojekts war die möglichst vollständige Klärung der Provenienz dieser Werke, die aufgrund ihrer historischen Bedeutung und ihrer Wichtigkeit für das Bündner Kunstmuseum, den Kanton Graubünden und die Schweiz sorgfältig ausgewählt wurden. Die Ergebnisse der Forschungen sind im Schlussbericht publiziert. Im Sammlungskatalog online werden die Provenienzen der entsprechenden Werke ebenso veröffentlicht.

Im Herbst 2023 findet eine Ausstellung mit dem Titel «Eine Freundschaft im Krieg. Hugo Simon und Rita Janett» rund um die Geschichte des Gemäldes Stillleben mit Ananas von Max Slevogt statt.
« The Exotic? » est un projet financé par le Fonds national suisse de la recherche scientifique (FNS), depuis 2016 et jusqu’en 2022. L’un des objectifs est d’explorer la manière dont, au cours des XVIIe et XVIIIe siècles, la culture matérielle non-européenne a été introduite en Suisse et intégrée dans les intérieurs et les cabinets d'histoire naturelle. Ainsi, l'étude des modalités de circulation et de provenance est au cœur du projet dont les résultats de recherche donneront lieu à l'exposition « Exotic? Regarder l'ailleurs en Suisse au siècle des Lumières » (Palais de Rumine, Lausanne, 24 septembre 2020 - 28 février 2021).
Auf Mandat recherchierte Lange & Schmutz Provenienzrecherchen GmbH seit 2019 die Provenienz eines Konvolutes von Werken Ernst Ludwig Kirchners und anderer bedeutender expressionistischer Künstler in der Sammlung des Kirchner Museum Davos, die als Schenkungen von verschiedenen Voreigentümern Eingang in die Sammlung des Hauses fanden und nicht aus dem Nachlass des Künstlers gestiftet wurden. Dabei wurden die Werke aus der Stiftung Baumgart-Möller vorrangig untersucht, da diesbezüglich von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ausgegangen werden konnte, dass sie mit der Beschlagnahme und «Verwertung» von Privatbesitz und Museumsbeständen während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland in den Jahren 1933 bis 1945 in Verbindung stehen. Den Schlussbericht finden sie hier.
Seit den 1980er-Jahren untersucht das Kunsthaus Zürich die Herkunft seiner Sammlungswerke. Zwischen 2016 und 2019 wurden zwei vom BAK unterstützte Forschungsprojekte realisiert: Die digitale Publikation der Provenienzen der Gemälde- und Skulpturensammlung sowie die Untersuchung der Zugänge von Arbeiten auf Papier zwischen 1933 und 1950. Die Überprüfung der Provenienzen bei Neuzugängen wird heute systematisch vorgenommen. Gleichzeitig werden spezifische Werkgruppen fortlaufend erforscht.
Das Projekt «Die Provenienzen der Schenkungen Leopold Ruzicka (1949), Nelly Bär (1968) & Walter Haefner (1973–1995)» (2021–2023) untersuchte die Handwechsel während der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 von drei zentralen Schenkungen der Nachkriegszeit. Die Forschungsinfrastruktur konnte weiter ausgebaut sowie auch die verstärkte Implementierung der Provenienzforschung im Museumsbetrieb realisiert werden. So werden erstmals Forschungsergebnisse bei den untersuchten, permanent ausgestellten Werken in den Sammlungsräumen anhand kontextualisierenden Werktexten sichtbar gemacht.
Die Provenienzforschung am Kunstmuseum Basel wurde seit 2016 wiederholt grosszügig durch das Bundesamt für Kultur (BAK) unterstützt. So konnten bis Ende 2022 bereits fünf grossangelegte Projekte durchgeführt werden: Sukzessive wurden die Provenienzen von Gemälden, Skulpturen sowie Zeichnungen und Druckgraphik mit Fokus auf die Eignerwechsel während der NS-Zeit untersucht. Damit verbunden war die Digitalisierung der betreffenden Werke des Kupferstichkabinetts sowie eine Tiefenerschliessung von Teilen der hauseigenen Archivbestände.
Im Anschluss an das Projekt 2017/18 untersuchte das KMSG vertieft die Sturzeneggersche Gemäldesammlung, ein Konvolut von Werken aus dem 19. Jh., die grossteils nach 1935 ins Museum gelangten. Der Schlussbericht des kantonal geförderten Projekts wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Zudem laufen 2019/20 zwei vom BAK unterstützte Projekte: ein Archivprojekt, das sich mit den während des Krieges im KMSG eingelagerten Kunstwerken befasst, sowie das Projekt zur Schenkung Hendel, einem Konvolut von 40 Werken.
Entre 1933 et 1945, la politique d’acquisition beaux-arts du MAH privilégie le marché local, grâce au legs du peintre François Diday (1802–1877) qui met à disposition un fonds important pour l’acquisition annuelle d’artistes suisses vivants. Ce n’est que plus tard, en raison de dons, de legs et de dépôts que des œuvres avec une provenance potentiellement problématique rejoignent les collections. Le cofinancement proposé par l’OFC a permis au musée de se pencher sur environ 70 tableaux entrés après la guerre. Un rapport est publié sur le site web du musée.
La collection du MAH réunit aussi bien des œuvres d’art que des objets d’histoire. Soutenu par l’OFC, un projet d'étude sur la provenance de certaines peintures du MAH a été mené entre 2021 et 2022. La provenance d’une cinquantaine de peintures provenant de legs, de dons et de dépôts arrivées au MAH pendant la seconde moitié du XXème siècle a ainsi pu être étudiée en détail.
Das Museum untersuchte mit Unterstützung eines Förderbeitrags des Bundes bis Ende 2020 rund 300 Objekte, vorwiegend Gemälde und Skulpturen der Kunstsammlung. Sie wurden auf ihre Herkunft bis mindestens in die Jahre des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland (1933–1945) hin geprüft. Die Werke sind in fünf voneinander abgrenzbare Konvolute unterteilt. Dabei handelt es sich um die Sammlung zweier museumsnaher Stiftungen sowie drei für die Sammlungsentwicklung bedeutenden Werkgruppen.
« Provenance globale »: Cette conférence internationale est organisée dans le cadre de la programmation scientifique de l’exposition « Exotic ? Regarder l’ailleurs en Suisse au siècle des Lumières ». Elle s'organise sous forme de panels en présentiel et en virtuel. Le premier panel « Recherche en provenance suisse et contextes coloniaux » se tiendra le 27 janvier 2021 au Palais de Rumine, à Lausanne. Organisée en partenariat par l’Université de Berne, les Musées d’éthnographie de Genève et de Neuchâtel ainsi que le Palais de Rumine et soutenue par un comité scientifique international, elle propose de revisiter les patrimoines accaparés, quelles que soient leurs natures, à l’aune de collaborations inclusives, en Suisse et ailleurs.
Der VMS und ICOM-Schweiz bieten am 17.11.2023 einen Kurs an zum Thema "Management, Finanzierung und Kommunikation von Projekten im Bereich Provenienzforschung". Näheres und Anmeldung hier.

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